Ein Hauch von Hollywood

„And the oscar goes to…” Wieviel Spannung in dieser berühmten Aussage steckt, wurde den Teilnehmern am 28. März 2019 im Silbersaal des Deutschen Theaters München eindrucksvoll vor Augen geführt. Die Hauptrolle spielte die Grußkarte.

Es war einfach ganz großes Kino, das die AVG mit der Premiere der Verleihung der Goldenen Grußkarte nach München brachte. Spannung und Vorfreude lagen in der Luft, als sich gegen 18 Uhr die Pforten des Deutschen Theater öffneten. Vorausgegangen war eine über einjährige Entwicklungs- und Konzeptionsarbeit, die vom Grußkartenverband AVG durchgeführt wurde. „Im Jahr 2018 haben wir erstmals zum großen Branchenwettbewerb ‚Die Goldene Grußkarte 2019‘ aufgerufen“, sagt Werner Lippels, erster Vorsitzender der AVG in diesem Zusammenhang und führt weiter aus: „Die Resonanz hat uns aufrichtig erfreut und uns darin bestärkt, mit dem Wettbewerb ein attraktives Schaufenster für das Produkt Grußkarte zu schaffen.“ Von den rund 150 Verlagen, die angeschrieben wurden, beteiligten sich 30 Unternehmen mit rund 800 Motiven. Diese wurden anonym über ein Punktesystem von einer unabhängigen Fachjury bewertet, die sich aus Fachhändlern und Großhändlern, Zentraleinkäufern sowie aus Presseverantwortlichen und Vertretern der Branchenverbänden zusammensetzte. Die Jury bewertete die eingereichten Kollektionen nach Kriterien wie beispielsweise kommerzielle Betrachtung/Marktrelevanz, Design, ästhetischer Eindruck/Idee, gefühlte Wertigkeit sowie Qualität von Druck und Verarbeitung. In geheimer Wahl wählten die Fachkundigen auf persönlich unterschriebenen Wahlzetteln ihre Favoriten, so dass die Wahlergebnisse jederzeit nachprüfbar bleiben. Die Wahlergebnisse wurden anschließend von einem Treuhänder ausgewertet. Für jede Kategorie wurden im Vorfeld der Preisverleihung die vier Nominierten mit den meisten Stimmen bekannt gegeben. Der Wahlsieger wurde in einem verschlossenen goldenen Umschlag in einem Tresor bis zur Abschlussveranstaltung geheim gehalten.

Beim Publikumspreis (Kategorie 9) erfolgte die Vorauswahl durch die Jury analog der Kategorien 1 bis 8. Hier wurden dann allerdings die zehn Bestplatzierten auf der Frankfurter Frühjahrsmesse Paperworld ausgestellt. Der Sieger wurde dann durch etwa 700 abgegebene Stimmen der Messe-Besucher ermittelt, wobei die Vorauswahl der Jury dabei nicht mehr in die Wertung einbezogen wurde. Die Auszählung erfolgte wiederum durch den Treuhänder. 

„Wahnsinn, was aus unserer Idee geworden ist“, freute sich auch Mathias M. Janssen, zweiter Vorsitzender der AVG im Vorfeld des Abends. „Doch hinter solch einem Abend mit guter Unterhaltung, viel Gelächter und einer tollen Party steckte auch jede Menge Arbeit“, ließ Janssen wissen. Da ist es praktisch, dass das Organisationsteam der AVG aus sieben kompetenten Branchenkennern besteht, die für jede Herausforderung und für jedes Problem eine Lösung fanden und vor allem vor und während des Gala-Abends von zahlreichen fleißigen Helfern unterstützt wurden. Sowohl Werner Lippels als auch Mathias M. Janssen dankten in ihrer Eröffnungsrede vor allem den Sponsoren, ohne deren freundlicher Unterstützung die Durchführung des Wettbewerbs nicht möglich gewesen wäre. Die AVG bedankt sich herzlich bei den Firmen Rössler Papier, Berneisch Graveurbetrieb, Fedrigoni Deutschland, Fluhr Displays, Knauer. Die Kuvert Macher, Maropack Folienverarbeitung, Merkle Druck + Service, Druckerei Münch, Papuso, Gmund, der Messe Frankfurt sowie der Fachmagazine PBS Report und Schreibkultur.

Moderator Florian Kohler stimmte alle Gäste auf einen „oscarähnlichen Abend“ ein und führte mit seinem unvergleichlichen „bajuwarischen Charme“ durch das komplette Programm. Mit Humor und einer sichtlichen Leidenschaft für Papier übertrug der Inhaber der Büttenpapierfabrik Gmund seine gute Laune auf das Publikum, und dieses hatte sichtlich Spaß an der gekonnten Unterhaltung. „Papier und damit auch die Grußkarte ist auch in digitalen Zeiten wichtig“, – so lautete die Botschaft Florian Kohlers. „Wer eine persönliche Karte in den Händen hält, spürt unweigerlich die Wertschätzung des Adressaten. Mit einer selbst geschriebenen Grußkarte kann man in Zeiten der Unverbindlichkeit und Schnelllebigkeit einen bewussten Gegenpol setzen und seine Botschaft stattdessen persönlich überbringen. Eine Grußkarte hinterlässt einen weitaus nachhaltigeren Eindruck als jede digitale Nachricht“, so Kohler.

Und schließlich war es soweit: Die Verleihung der Goldenen Grußkarte 2019 in den Kategorien „Bestes Drehständerprogramm“, „Bestes Postkartenprogramm“, „Beste Weihnachtskollektion“, „Beste Geburtstagskollektion“ und „Beste Trauerkollektion“ bildeten den ersten Höhepunkt des Abends. Florian Kohler stellte die Grußkartenmotive kategorisch und mit sehr viel Liebe zum Detail vor. Gemeinsam mit den jeweiligen Sponsoren wurden die Gewinner der Goldenen Grußkarte auf die Bühne gebeten. Im zweiten Teil des Abends wurden die Erstplatzierten der Kategorien „Beste Hochzeitskollektion“, „Beste Handmadekollektion“ sowie „Beste Humorkollektion“ ausgezeichnet. Den gelungenen Abschluss bildete die Prämierung des Publikumspreises. Allen Finalisten und Prämierten war die einmalige Designvielfalt und die sorgfältige Verarbeitungsqualität gemein, die sich in ihren Kollektionen widerspiegelte. Die stilvollen Karten aller Kategorien sollen Menschen dazu ermuntern, einander eine Freude zu bereiten oder einem anderen Menschen Wertschätzung gegenüber zu bringen. Kurzum: Es waren innovative Produkte mit Charakter und Herz! Den krönenden Abschluss des offiziellen Programmteils bildete die Verleihung des AVG Preises für besondere Verdienste, den Günter Garbrecht von Gerd Luers, dem Geschäftsführer der Firma AvanCarte, entgegennehmen durfte.

Nach dem offiziellen Programm ließen noch sehr viele Gäste den Abend an der Bar ausklingen und feierten bis in die frühen Morgenstunden. Man darf schon jetzt auf die Veranstaltung im nächsten Jahr gespannt sein. Diese findet am 26. März 2020 wiederum im Silbersaal des Deutschen Theaters statt.

„Qualitativ wie quantitativ ist für uns ‚Die Goldene Grußkarte‘ bereits im ersten Jahr ein beeindruckender Erfolg“, resümiert Werner Lippels. „Über den gesamten Aktivitäten steht das zentrale Anliegen der AVG, mehr öffentliche Aufmerksamkeit für die Grußkarte zu schaffen und die Branche zum Austausch zu bewegen.“ Dass dieses Vorhaben mehr als gelungen ist, steht außer Frage, denn es war ein Abend der Extra-Klasse.

Sabine Baumstark